Cocktails/Biergarten, Park/Garten

Wilder Hase im Nirgendwo: Berlins veganer Biergarten

12. Mai 2016
Wilder Hase im Nirgendwo Blumen vorm Biergarten

Wie kann man eigentlich direkt neben dem Berghain liegen und trotzdem weitgehend unbekannt sein? Diese Frage stellten wir uns, bevor wir zum veganen Biergarten Wilder Hase im Nirgendwo nahe der Warschauer Straße aufbrachen. Eine definitive Antwort auf diese Frage haben wir zwar leider nicht gefunden, aber eines können wir sicher sagen: Am Nirgendwo selber liegt es nicht.

Landidylle mitten in Berlin

Der Name Wilder Hase im Nirgendwo ließ bei uns Bilder von grünen Wiesen, kleinen Hügeln und niedlichen Holztischen aufkommen. Und glücklicherweise liegt die Wahrheit gar nicht weit davon entfernt: Vor dem Eingangstor zum Biergarten wechseln sich bunte Blumenbeete mit einer naturbelassenen Wiese und einem kleinen Schotterweg ab. Links und rechts des Weges laden Stühle und Tische aus Holz dazu ein, den Nachmittag zu vergammeln – im besten Sinne des Wortes!

Sitzmöglichkeiten aller Art stehen auf einer grünen Wiese

Hier lässt es sich aushalten!

Doch nicht nur außerhalb des eigentlich umzäunten Biergartens erzeugt das Nirgendwo ein idyllisches Landgefühl, auch der Innenbereich kann durchaus überzeugen: Die Wiese fehlt hier zwar, doch dafür gibt es eine Feuerstelle, eine Hängematte, saubere Toiletten und einen kleinen Garten. Und überall stehen alte Kannen oder ausgehöhlte Baumstämme mit bunten Blumen zwischen den Tischen. Berlins veganer Biergarten lässt in puncto Ambiente wirklich nichts vermissen. Selbst die Thekenkraft war freundlich. Ob wir wirklich in Berlin waren?

Holztische- und Bänke im Innenbereich des Biergartens

Der Innenbereich des Biergartens

Zahlreiche Blumenkübel stehen neben- und übereinander in einer Ecke

Blumen en masse

Pflanzenkübel stehen vor einer Wand mit Pflanzen in Tetrapacks

Biergarten, Urban Gardening und Upcycling in einem – der Garten im Nirgendwo

Veganes Bier und hausgemachter Eistee

Neben dem Flair standen außerdem die angebotenen Speisen und Getränke auf unserer Prüfliste. Die Preise bewegen sich im normalen Biergartenbereich und sind somit kein Highlight, aber auch keinen Minuspunkt wert. Darüber hinaus ist jedes hier angebotene Getränk vegan – und das ist wirklich nicht grundsätzlich so.

Denn so mancher Wein wird mit Eiweiß, Gelatine oder Proteinen aus Fischblasen geklärt, genauso wie viele Fruchtsäfte. Vegetarier und Veganer sind deshalb auf entsprechende Hinweise der Hersteller auf den Etiketten angewiesen. Gesetzlich vorgeschrieben sind die aber nicht.

Im Wilder Hase im Nirgendwo können jedoch auch Veganer ihr Glas Rotwein oder ihr kühles Bier guten Gewissens genießen. Und wenn es ein paar mehr werden, ist auch für den Suffdöner gesorgt. Vegan natürlich, aber dafür direkt vor Ort und wirklich lecker. Und auch den hausgemachten Eistee können wir empfehlen – gerade an warmen Sommertagen!

Und immer grüßt das Berghain

Das Wilder Hase im Nirgendwo liegt grob geschätzt 100 Meter vom legendären Nachtclub Berghain entfernt. Wobei Nachtclub nur ein Überbegriff ist, denn egal, wann ihr ins Nirgendwo kommt: Im Berghain wird noch gefeiert. Wir waren zum Beispiel Sonntagabend um 18:30 hier und konnten in manchen Ecken des Biergartens das Bummern der Bässe trotzdem deutlich hören.

Der friedvollen Stimmung tut das jedoch komischerweise keinen Abbruch, denn das Berghain wirkt trotz seiner Nähe so weit weg wie die ebenfalls nicht besonders weit entfernt vorbeifahrende Tramlinie M10, aka Freak- oder Party-Tram, oder die grundsätzlich überfüllte Warschauer Brücke. Hier zwitschern die Vögel noch, als hätten sie von Menschen nichts zu befürchten. Und im Wilder Hase im Nirgendwo haben sie das auch nicht.

Gras und Menschen vor der untergehenden Sonne

Abendidylle im Biergarten

Schuhe im Gras

Einfach mal barfuß über die Wiese rennen

 


Kurzinfo

Wilder Hase im Nirgendwo:

  • Geöffnet jedes WE bei Sonne und Wärme
  • Meist ab mittags bis abends/nachts
  • Rückfragen über Facebook

 

 


 

Autor-bildVerena Metzler ist begeisterte Wahlberlinerin und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Neuberlinern und Touristen das Berlin zu zeigen, das sich abseits der ausgetretenen Touristenpfade verbirgt. Hauptberuflich arbeitet sie als freie Lektorin und Texterin.

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