Berlin bietet zwar zahlreiche Parks, doch nicht alle sind wintertauglich. Den Schlittenfans unter euch empfehlen wir deshalb den Anton-Saefkow-Park. Ob Schlitten fahren mit Kindern oder alleine auf der Buckelpiste – ihr habt die Wahl.
Ein kleines Schlittenparadies in Prenzlauer Berg
Der Anton-Saefkow-Park ist nicht nur für Schlittenfreunde ein Geheimtipp: Er liegt in einem ruhigen Wohngebiet, seine Eingänge an den beiden Hauptstraßen Greifswalder Straße und Kniprodestraße sind unscheinbar und werden gerne übersehen. Er bietet zahlreiche Freizeitangebote, wie zwei Spielplätze, ein Basketballfeld und Tischtennisplatten. Und trotz aller Ruhe und Abgeschiedenheit ist einer seiner Eingänge nur wenige Meter vom Bahnhof Greifswalder Straße entfernt.
Hier kann man also auch zu allen anderen Jahreszeiten in aller Ruhe die Seele baumeln lassen, frische Luft atmen und die Zeit vergessen. Doch zu einem wahren Paradies wird der Park erst im Winter. Grund sind die vielen Hügel des Parks und die somit vielfachen Möglichkeiten für Schlittenpisten aller Schwierigkeitsstufen.
Auf halber Höhe befindet sich eine große Liegewiese, die über verschiedene Zugänge erreicht werden kann. Einer dieser Zugänge führt auf den nächsthöheren Hügel und ist somit eine gute Abfahrt für kleinere Kinder und Schlittenanfänger, da die Piste nur sanft abfällt und frei von Hindernissen ist (s. Hauptfoto). Doch natürlich könnt ihr auch abenteuerlicher Schlitten fahren, schließlich ist auch von allen anderen Hügeln eine Abfahrt möglich. Hier sind jedoch unter Umständen Slalomfähigkeiten vonnöten, denn die Hügel des Parks sind außerhalb der Wege mit Bäumen bewachsen. Und die Buckelpiste? Dazu eignen sich hervorragend die vielen breiten Treppen, die zwischen den Rundwegen des Parks Abkürzungen anbieten.
Park auf einem alten Trümmerberg
Auf einem Hügel solltet ihr jedoch nicht Schlitten fahren: An seiner Nordostseite grenzt der Park an die Gleise des Berliner Straßenbahnnetzes.
Dieser Lage verdankt er auch seine Existenz, denn der gesamte Park entstand auf einer einzigen großen Schutthalde – Berliner Trümmerschutt, der nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges über die Schienen hierher transportiert und gesammelt wurde. Aus dem Schutt formte man Hügel, überdeckte sie mit Mutterboden und eröffnete am 18. September 1955 den Anton-Saefkow-Park, genau 11 Jahre nach dem Tod seines Namensgebers.
Trotz hoher Lage mit Rollstuhl erreichbar
Es führen zwar viele Treppen in und durch den Park, doch auch mit Rollstühlen kann man den Park erleben. Zwei Aufgänge auf Wohngebietsseite sind als Rampen gestaltet, durch den Park selber führen Rundwege. Gerade im Winter dürften die Rampen aber kaum begeh- oder befahrbar sein, sodass ihr hier definitiv Kufen benötigt.
P.S. Der Park ist unserer Meinung nach zwar sehr gut zum Schlitten fahren geeignet, aber natürlich kein offizielles Ski- oder Schlittengebiet. Für Unfälle etc. seid ihr somit allein verantwortlich.
Verena Metzler ist begeisterte Wahlberlinerin und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Neuberlinern und Touristen das Berlin zu zeigen, das sich abseits der ausgetretenen Touristenpfade verbirgt. Hauptberuflich arbeitet sie als freie Lektorin und Texterin.
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