In unserer neuen Reihe „Hauptstadtgespräch” stellen wir euch einmal im Monat ganz normale Berliner vor, die etwas Tolles auf die Beine gestellt haben. Den Anfang macht Britta Berger von Buchlingreport. Wir haben mit ihr über ihr Blog, ihr Leben in Berlin und ihren persönlichen Traum gesprochen.
Elevator Pitch: Beschreibe dich in 30 Sekunden
Hey, ich bin Britta, bloggende PR-Beraterin, die gerne neue Bars und Restaurants testet und aufgrund ihrer Lesesucht an keinem Buchladen vorbei gehen kann.
Seit wann bist du in Berlin?
Seit 1985. Ich bin tatsächlich eine waschechte Berliner Pflanze, eine vom Aussterben bedrohte Art. Hier geboren, aufgewachsen und nur fürs Studium und für zwei Auslandsaufenthalte mal kurz die Berliner Luft eingetauscht.
Welcher ist dein Lieblingskiez?
Ich bin in Charlottenburg aufgewachsen und habe abwechselnd dort und in Wilmersdorf gewohnt. Deshalb liebe ich diese beiden Bezirke natürlich sehr, weil ich hier verwurzelt bin. Ich mag den Ku`Damm – der jetzt auch endlich eine Verjüngungskur bekommt und wieder im Aufschwung ist. Aber auch den Kiez um den Karl-August-Platz mit seinen vielen kleinen Cafés und Restaurants finde ich super.
Was machst du in deiner Freizeit?
Ich habe schon immer viel gelesen, egal ob daheim auf dem Sofa oder in der Bahn – ich habe immer ein Buch dabei, in das ich meine Nase stecken kann.
Ansonsten singe ich in einem Chor, der ganz bunt durch alle Genres seine Lieder aussucht. Außerdem teste ich mit meinen Freunden gerne neue Restaurants und Bars. Und seit neustem versuche ich wieder etwas mehr Sport zu machen – hoffentlich bleibt es auch dabei.
Und was machst du dazwischen?
Da arbeite ich in einer PR-Agentur, die viel in den Bereichen Gastronomie, Hotellerie und Immobilien tätig ist, aber auch immer wieder Lifestyle- und Wellness-Projekte betreut. Das Schöne an diesen vielfältigen Bereichen ist nicht nur, dass einem dabei niemals langweilig wird, sondern dass ich auch viel vom Berliner Stadtgeschehen mitbekomme. Was für Events gibt es? Wo hat eine neue coole Bar aufgemacht? Wie entwickelt sich dieser oder jener Kiez weiter?
Worum genau geht es beim Buchlingreport?
Der Buchlingreport ist ein Buchblog, auf dem wir regelmäßig über alles rund ums Buch schreiben. Egal ob die eigene Lektüre, die neusten Buchverfilmungen oder aktuelle Autorenlesungen – wir schreiben darüber. Dabei liegt unser Fokus vor allem auf Klassikern, Krimis und Belletristik.
Wie bist du auf die Idee gekommen?
Ich betreibe den Blog zusammen mit einer Uni-Freundin, die auch ein unheimlicher Bücherwurm ist und mit der ich Literaturwissenschaften zusammen studiert habe. Wir sind im Internet mal auf eine Bloggerin gestoßen, die eine Liste „abarbeitet“: 1001 Bücher, die man lesen sollte, bevor das Leben vorbei ist. Herausgegeben wurde diese Liste in Buchform von einem englischen Uniprofessor – und so dominieren auch vor allem englische und amerikanische Autoren. Das fanden wir total schade, haben rumgewitzelt, dass wir ja auch mal so eine Liste erstellen könnten. Irgendwie entstand kurz darauf aus diesem Witz die Idee zu unserem Blog und dann ging unsere Website auch schon online.
Was willst du damit erreichen?
Wie gesagt, eigentlich entstand die ganze Idee aus einem Jux heraus. Wir haben uns schon gefreut, uns gegenseitig so etwas besser auf dem Laufenden zu halten, was wir lesen, wie wir die Bücher finden usw. Inzwischen machen wir das ganze schon über drei Jahre, haben einige Follower, lesen andere Seiten und tauschen uns mit Bloggern aus. Aber für mich ist es auch immer noch ein Anreiz, mich selber dadurch intensiver mit den Büchern auseinanderzusetzen, die ich lese, anstatt sie einfach nur ins Regal zu stellen. Und ich freue mich natürlich auch, wenn ich andere für dieses oder jenes Buch begeistern kann.
Wo kann man mehr über dich und deinen Buchlingreport erfahren?
Natürlich über unser Website www.buchlingreport.blogspot.de. Aber wir sind auch bei Facebook zu finden und auch bei Twitter sind wir unterwegs.
Noch zwei Fragen: Hast du einen Traum, privat oder beruflich?
Nur einen Traum? Ich glaube, da würde mir so einiges einfallen. Vor allem an Reisezielen, die ich gerne mal sehen würde. Da könnte ich sofort eine ganze Liste nennen, angefangen von Namibia, Costa Rica und Japan. Aber einen Traum habe ich mir grad erst erfüllt: meine eigene kleine Wohnung – davor habe ich lange in einer WG gewohnt. Und nun genieße ich mein kleines Reich, das nur mir gehört.
Welchen Berliner Ort kannst du uneingeschränkt empfehlen?
Ich liebe den Lietzenseepark in Charlottenburg. Zwischen Kantstraße und Kaiserdamm ist das eine wunderbare kleine Oase im Großstadtdschungel. Im Winter kann man hier schön durch den Schnee spazieren, im Sommer auf der Wiese liegen und im Schatten der Bäume ein Buch lesen, Eis essen, ein Feierabendbier trinken oder mit Freunden grillen.
Danke, Britta, für das tolle Gespräch!
Verena Metzler ist begeisterte Wahlberlinerin und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Neuberlinern und Touristen das Berlin zu zeigen, das sich abseits der ausgetretenen Touristenpfade verbirgt. Hauptberuflich arbeitet sie als freie Lektorin und Texterin.
No Comments