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Tear down this wall: Ein spannendes Escape Game mit Gänsehaut zum Abschluss

27. September 2018
Graffiti Soldat springt über Grenzzaun

„Was soll ich eigentlich sagen, wenn tatsächlich jemand rangeht?“, fragte ich meine Mitstreiter, als ich bereits gewählt hatte. Drei große Augenpaare waren die Antwort. Dann knackte es in der Leitung und eine Stimme fragte: „Wie lautet der Befehl?“ Und plötzlich fiel mir wieder ein, was man uns gut eine Dreiviertelstunde zuvor bei der Einweisung in dieses Escape Game von Make a Break eingebläut hatte: „Äh – Mauer öffnen!“

Eine Sekunde später zeigte der Bildschirm, auf dem zuvor noch der eine oder andere Hinweis geprangt hatte, historische Videoausschnitte vom Tag des Mauerfalls, dazu ertönte, natürlich, David Hasselhoffs „I’ve been looking for freedom“. Wir hatten es geschafft, wir hatten die Mission erfüllt! Spontan führten wir ein kleines Freudentänzchen auf: Die Helden des vereinten Deutschlands waren wir!

Tanzende Gruppe mit Überwachungskamera aufgenommen

Da kann man schon mal tanzen: Wir hatten gerade erfolgreich die Mauer geöffnet!

Im Nachhinein mussten wir über uns selber lächeln: Es war ja nur ein Spiel gewesen, niemand war wirklich ein Held. Und trotzdem hatten wir in diesem Moment Gänsehaut gespürt. Hinter uns lagen 43 Minuten eifriger Emsigkeit. Wir hatten jeden Hinweis dreimal durchdacht, wie wild in jede Richtung kombiniert und jeden Stein einzeln umgedreht. Teammitglied Roy hatte sogar einem schlafenden Mauerposten die Stiefel ausgezogen – man kann ja nie wissen, ob nicht vielleicht zwischen seinen Zehen der letzte entscheidende Hinweis verborgen ist.

Mann untersucht beim Escape Game die Stiefel eines schlafenden Wachmanns mit Überwachungskamera aufgenommen

Roy unterzieht den schlafenden Mauerposten einer eingehenden Untersuchung

Mit Teamwork zum Erfolg

Letzten Endes war es Teamwork, dass wir „wirklich recht schnell“, wie uns Max, unser Spielleiter im Hintergrund, bescheinigte, die Mission erfüllt hatten. Was dem einen nicht klar war, konnte der andere lösen, der Schlüssel zum Erfolg lautete: laut denken. Wir riefen uns also gegenseitig zu, welchen Hinweis wir wo gefunden hatten, um ein kollektives Gesamtwissen zu schaffen. Bei der Lösung der Rätsel dachte jeder laut und frei von der Furcht, dumm zu wirken, und nicht selten führte uns diese Schwarmintelligenz zum Erfolg. Immerhin hatten wir nur eine Stunde Zeit, um die Maueröffnung zu bewirken – zum Lustigmachen fehlte die Muße.

Wenn irgendwer im Vorfeld Zweifel an der teambildenden Wirkung eines Escape Games hat, dann werden diese Zweifel während des Spiels im Minutentakt abnehmen. Mehr als einmal wurde jedem von uns klar: Alleine wäre ich jetzt nicht auf die Lösung dieses Rätsels gekommen. Im Laufe des Spiels ergaben sich auch ganz selbstverständlich bestimmte Zuständigkeiten: Der eine trug die gesammelten Hinweise, der andere prüfte jede Tür, der nächste guckte in jeden noch so kleinen Winkel. So sparten wir Zeit und hatten immer eine Art Experten, der sofort Antwort geben und sein (Fach-)Wissen bei der Lösung der Rätsel einbringen konnte. Vor allem aber formte sich eine Einheit, die wie selbstverständlich funktionierte. Eine großartige Erfahrung.

Die Mission: Maueröffnung bewirken

Unser Spiel hieß „Tear down this wall“. Die Mission lautet, geheime Wege in den Westen zu finden und von dort die Maueröffnung zu bewirken. Der Anbieter Make a Break hat dieses Spiel neben noch zwei weiteren Missionen in einer umgebauten Erdgeschosswohnung in Friedrichshain untergebracht, graffitibesprühte Flure inklusive. Bereits seit 2014 wird hier der Mauerfall jeden Tag aufs Neue angegangen, das Spiel kann auf Deutsch und auf Englisch gespielt werden. Ein passendes Thema für Berlin, das ansprechend und spannend umgesetzt wurde. Die Rätsel waren größtenteils anspruchsvoll, aber nicht unknackbar, die Szenerie erstaunlich realitätsnah. Man müsste sich schon aktiv wehren, um nicht in den Bann des Spiels hineingezogen zu werden. Aber das lohnt sich nicht: Immerhin hätte man dann am Ende auch keine Gänsehaut.

Team Escape Game vor Graffiti vom Bruderkuss

Strahlende Gesichter: In 43 Minuten und 28 Sekunden hatten wir Deutschland wiedervereint.

 


Kurzinfo

Make a Break

  • Mo. bis So. 10 – 20 Uhr
  • Anfragen von 12:00 bis 20:00 unter 030 311 71 383 oder an contact@make-a-break.de
  • Mehr Infos auf der Website

 

 


 

Autor-bildVerena Metzler ist begeisterte Wahlberlinerin und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Neuberlinern und Touristen das Berlin zu zeigen, das sich abseits der ausgetretenen Touristenpfade verbirgt. Hauptberuflich arbeitet sie als freie Lektorin und Texterin.

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