Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Zum Beispiel vom Essen. Wenn einer eine Reise nach Berlin tut, aber nicht bei einem Street Food Markt war, dann hat er was verpasst. Denn Street Food hat in den letzten Jahren den Weg nach Berlin gefunden – und erfreut sich seitdem immer größerer Beliebtheit.
Von Asien nach Berlin
Street Food ist ursprünglich ein asiatisches und südamerikanisches Konzept. Hier isst man unterwegs nicht in Restaurants, sondern kauft sich seine warme Mahlzeit am Straßenrand. Die Menschen hinter den mobilen Garküchen bieten meist nur sehr wenige Gerichte an, haben die aber perfektioniert. Und da eine Garküche selten alleine kommt, ist die Auswahl trotzdem groß.
In westlichen Metropolen war Street Food lange unbekannt. Die einzigen Ausnahmen waren New York und London. Doch nun ist noch eine dritte hinzugekommen: Berlin. Zwar mit deutscher Ordnung, denn die Street Food Märkte sind nur an bestimmten Tagen und an festgelegten Orten zu finden. Dennoch umgibt sie das Flair eines großen Picknicks. Und eins der eher gemütlichen Sorte findet jeden Sonntag (Wintertermine bitte vorher überprüfen) im Hof der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg statt.
Street Food auf Achse
Der Street Food Markt „Street Food auf Achse“ ist selbst unter seinen ohnehin noch sehr jungen Geschwistern das Nesthäkchen: Er wurde erst Anfang 2015 gegründet und ist deshalb noch nicht wirklich überlaufen. Trotzdem findet der hungrige Weltenbummler hier Köstlichkeiten aus (fast) aller Herren Länder, die vor jedem neuen Sonntag auf der Internetseite des Veranstalters bekanntgegeben werden: Eierpfannkuchen aus Uganda oder Indonesien, Schaschlik aus der Ukraine, vietnamesische Burger, Wiener Schnitzel, italienische Gnocci, deutsche Wildkräutersmoothies, Pies, argentinische und chinesische Teigtaschen, Fonduekäse auf Brot … die Liste ist wirklich lang und wir haben noch nicht mal die Nachtischabteilung erwähnt!
Bei Regen im Club
Mit dem Mittagessen seiner Wahl verkrümelt man sich dann auf eine der Bänke oder in den Biergarten des Frannz Club, der praktischerweise an das Areal grenzt und seine Tore auch zu einer so unüblichen Zeit wie Sonntagmittag extra für den Street Food Markt öffnet. Hier könnt ihr Ruhe und Schatten genießen oder aber Ruhe und Trockenheit, denn bei Regentagen speist man im Frannz Club selbst. Und wer doch lieber draußen bleibt, der kann unter einem Schirm und an den Feuerkörben Zuflucht und Wärme finden.
Und überall Oldtimer!
Wir sind Frauen und deshalb liegt unsere Priorität klar auf dem Essen. Trotzdem können selbst wir uns vorstellen, dass das nicht jedem so geht. Das haben sich vielleicht auch die Veranstalter gedacht und vorgesorgt: Denn für die Herren der Schöpfung (und natürlich auch für autobegeisterte Frauen) bietet der Street Food Markt mit seinen wunderschön hergerichteten Food-Trucks, die vielen Anbietern als mobile Garküche dienen, auch visuelle Reize. In die Gestaltung dieser alten Schätze ist spürbar viel Liebe geflossen – wahrscheinlich ebenso viel, wie in die Zubereitung der Gerichte selbst.
P.S. Ok, wir erwähnen sie doch noch, die Nachtische: Vegane Kuchen, süße Mitchen (= Art Waffel), argentinisches oder japanisches Gebäck, Schneeeis oder echter italienischer Espresso – mjam!
Kurzinfo
Street Food auf Achse:
- Mitte Januar bis Anfang November
- Sonntag 11:00 – 18:00
- Eintritt frei
Verena Metzler ist begeisterte Wahlberlinerin und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Neuberlinern und Touristen das Berlin zu zeigen, das sich abseits der ausgetretenen Touristenpfade verbirgt. Hauptberuflich arbeitet sie als freie Lektorin und Texterin.
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